Studie zum Mercosur-Freihan­dels­ab­kommen: Nur geringe Umwelt­be­las­tungen dafür steigende Schweizer Exporte

Compliance
01.07.2020 von Markus Eberhard
Landkarte, auf der die Schweiz und China sowie Japan hervorgehoben sind und über denen wechselwirkend Pfeile aufeinander gerichtet sind

Zwar will die Schweizer Industrie möglichst viele neue Märkte weltweit erschliessen und der Bundesrat gibt sich Mühe, dafür neue Freihandelsabkommen abzuschliessen, doch die Umsetzung ist schwierig. Nicht nur das Freihandelsabkommen mit Indonesien ist vorderhand blockiert, sondern auch dasjenige mit den Mercosur-Staaten hat einen schweren Stand. Nun sind zwei Studien erschienen, die letzterem helfen sollen.
Die Studien stammen vom Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) und von Agroscope, dem Kompetenzzentrum der Schweiz für landwirtschaftliche Forschung, und zeigen, dass sich das Freihandelsabkommen mit den Mercosur-Staaten kaum negativ auf die Umwelt und die Landwirtschaft auswirken wird. Ziel dieser beiden Studien war es, die Auswirkungen des Abkommens zwischen den EFTA-Staaten (Schweiz, Norwegen, Liechtenstein, Island) und den Mercosur-Staaten (Brasilien, Argentinien, Paraguay, Uruguay) vom August 2019 zu simulieren. Wie das Seco letzte Woche mitteilte, dürften die Auswirkungen der bilateralen Handelsströme mit den südamerikanischen Staaten sowohl auf die Umwelt als auch auf die Agrarwirtschaft gering ausfallen.
Stattdessen würden Schweizer Exporte in die Mercosur-Staaten steigen: Im Jahr 2040 könnten sie um 55 % höher sein als ohne das Freihandelsabkommen; die Exporte der Mercosur-Staaten in die Schweiz wiederum könnten um rund 5 % zunehmen. Dadurch würde auch das Bruttoinlandprodukt (BIP) in der Schweiz um 0,06 % wachsen, prognostiziert die Studie.
Ob diese Studien allerdings helfen werden, die zahlreichen Gegner umzustimmen, darf bezweifelt werden!

Quellenangaben

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