Der Schweizer Pharma­branche droht Ungemach in den USA

Export
02.10.2020 von Markus Eberhard

Vor allem die beiden Multis Roche und Novartis haben jahrelang von grossartigen Bedingungen in den USA profitiert und massgeblich dazu beigetragen, dass die Schweizer Aussenhandelsstatistiken so gut aussehen. Und dies trotz der Corona-Krise. Nun aber droht der Pharmabranche Ungemach, weil die US-Politik einschreiten will wegen der hohen Preise.
Die USA sind eines der letzten Länder, in denen die Preise für Medikamente nicht vom Staat diktiert werden. Mittlerweile haben sie aber ein derartiges Niveau erreicht, dass sowohl Republikaner als auch Demokraten einschreiten wollen. Falls der Staat Preiskontrollen einführen wird, hätte vorab die Firma Roche viel zu verlieren, da sie im letzten Jahr rund 55 % der Verkäufe von 48,5 Mrd. Fr. in ihrer Pharmasparte in Amerika machte.
Die markant gestiegene Bedeutung der USA spiegelt sich auch in den Exporten nach Handelspartnern wider: Im Jahr 2019 beliefen sich die Exporte in die Vereinigten Staaten mit 25,5 Mrd. Fr. auf ein Vielfaches des Werts von 2009 und machen mittlerweile fast ein Viertel der gesamten Schweizer Ausfuhren von Pharmaprodukten aus! Die beiden Basler Multis Roche und Novartis stehen vor allem dank ihren Anlagen für die Produktion von Biotech-Medikamenten an der Spitze der Schweizer Exporteure. Sie haben dank ihrer Innovationsstärke in den vergangenen Jahren erheblich von der hohen Aufnahmebereitschaft des US-Markts für neuartige Therapien profitiert.
Doch nun scheint ein Umdenken in Amerika stattzufinden, sodass sich Vertreter aus beiden politischen Lagern geschworen haben, nicht länger tatenlos zuzusehen und den hohen Preisen einen Riegel zu schieben.

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