Hanfpro­du­zent schuldet Bundesamt für Zoll und Grenzsi­cher­heit sechs Millionen Franken für Zollabgaben

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07.09.2020 von Markus Eberhard
ein Bild des Gebäudes der Eidgenössischen Zollverwaltung der Schweiz

Der einstige Hanf-Pionier Roger Koch, «Heimat»-Fabrikant, steht anscheinend kurz vor dem Konkurs, weil sich die Schulden nur so aufgetürmt haben. Der Bund spielt dabei eine zentrale Rolle, denn allein das Bundesamt für Zoll und Grenzsicherheit (BAZG) fordert über sechs Millionen Franken für nicht bezahlte Zölle / Zollabgaben.

Die Schulden des Schweizer Naturprodukteherstellers Koch & Gsell in Steinach SG entstanden durch jahrelange Verluste und betragen nun eine Million Franken. Dabei war der Hanf-Pionier einst gut gestartet und er wurde mit seiner weltweit ersten und völlig legalen Tabak-Hanf-Zigarette «Heimat» rund um den Globus bekannt. Doch unter dem Strich blieb nur wenig hängen und die Firma hat jahrelang rote Zahlen geschrieben. Schliesslich musste Roger Koch den Gang zum Richter antreten. Das Kreisgericht Rorschach verhängte im September 2019 wegen erdrückender Schuldenlast die Nachlassstundung. Seither laufen die Verhandlungen mit den Gläubigern über einen Schuldenschnitt.

Über ein Dutzend davon sind aktenkundig, darunter auch eine Coop-Tochter und der Tabak-Riese British American Tobacco. Aber der mit Abstand grösste Gläubiger ist der Bund. Und genau dieser hat trotz monatelangen Ringens bisher keinen Forderungsverzicht angemeldet. Gegenüber BLICK sagt der Inhaber, dass er im «Schlussspurt mit der Oberzolldirektion» sei. Dieser soll am 18. September kommen. Dann nämlich findet die nächste Gerichtsverhandlung statt und es wird klar sein, ob die Firma in den Konkurs geschickt wird oder mit einem Schuldenschnitt davonkommt. Eine Abzahlung von 75 Prozent der offenen Forderungen steht zur Diskussion.

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