USA erhebt nach wie vor Zölle auf Lieferungen von Schweizer Exporteuren
Schweizer Exporteure profitieren nicht vom Ende des USA-EU Stahlstreits
Bekanntlich haben die USA und die EU am Wochenende ihren jahrelangen Stahlstreit weitgehend beigelegt, sodass die Europäer wieder eine gewisse Menge an Stahl in die USA importieren können. Und das ohne Zölle / Zollabgaben zu bezahlen. Umgekehrt verzichtet die EU auf das Erheben von Sonderzöllen für Jeans, Whiskey oder Harley-Motorräder. Was bedeutet das nun für Schweizer Exporteure?
Diese Firmen, die ganz spezielle Stahlsorten – etwa für die Autoindustrie – in die USA exportieren, bleiben jedoch aussen vor. Auf diesen Produkten gilt weiterhin der 2018 von der Trump-Regierung zum Schutz der eigenen Stahlindustrie eingeführte Zoll von 25 Prozent, was diesen Stahl in den USA entsprechend verteuert. Auf Anfrage von SRF bestätigt das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco), dass die EU-USA-Lösung nicht für die Schweiz gilt und die Stahl- und Aluminium-Einfuhren aus unserem Land nach wie vor den Zöllen unterliegen.
Die Schweiz wird deshalb an ihrer Klage gegen die USA festhalten, welche sie 2018 zusammen mit anderen Staaten wie Norwegen, China, der Türkei oder Indien bei der Welthandelsorganisation WTO in Genf eingereicht hatte. Der bekannte emeritierte Rechtsprofessor und ehemalige Leiter des Welthandelsinstituts an der Universität Bern, Thomas Cottier, findet es ein sinnvolles Vorgehen. Auf Anfrage meinte er, dass die Schweiz an dieser Klage festhalten soll, um auf dem Verhandlungsweg eine Lösung für die eigene Stahlindustrie zu finden.