Bericht vom DaziT-Projekt mit Vizedirektorin Isabelle Emmenegger
vom Bundesamt für Zoll und Grenzsicherheit (BAZG)
Der Tages Anzeiger hat sich zwei grosse Digitalisierungsvorhaben beim Bund angesehen, davon auch das Projekt DaziT des BAZG (Bundesamt für Zoll und Grenzsicherheit). Dazu hat der Tagi Isabelle Emmenegger, Vizedirektorin beim BAZG, begleitet und interviewt.
Im Interview gibt sie offen zu, dass sie sich zuerst fragte, wo sie nach einigen anderen Berufsstationen gelandet war. So bürokratisch kam ihr die damalige Zollverwaltung vor, als sie 2017 anfing: viel Papier und noch mehr Reglemente. Doch damit soll im Jahre 2026 Schluss sein, denn sie hat vom Parlament den Auftrag erhalten, den Zoll mittels DaziT ins digitale Zeitalter zu befördern und ihn von den Formularen und den zum Teil 20 Jahre alten Arbeitsgeräten zu befreien. Damit einhergehend sind oftmals Prozesse, die noch älter sind und entsprechend Leerläufe produzieren. Das Ziel ist, eine effizientere Zollbehörde und weniger Bürokratie.
Erste Teilerfolge auf dem langen Weg dahin hat sie bereits erzielen können, etwa durch die erfolgreiche Einführung der App Quickzoll, mit der Private ihre im Ausland eingekauften Waren selbst deklarieren können. 2,3 Millionen Franken habe man mit dieser seit der Lancierung an Ostern 2018 schon eingenommen. Das ist zwar noch nicht die Welt, aber ein guter Anfang, zumal jeder Erfolg zählt. Die Projektziele sind nämlich hoch, denn der Bundesrat erwartet von Emmenegger jährliche Effizienzgewinne von 125 Millionen Franken zugunsten der Wirtschaft. Zum Beispiel mit Lastwagenfahrern an der Grenze, die nicht halten, aussteigen und einen Stempel holen müssen, sondern einfach über die Grenze fahren, weil sie die Importdeklaration schon online durchgeführt haben.
Auf die Frage des Journalisten, was ihrer Meinung nach die Verwaltung effizienter macht, nennt Emmenegger vier Punkte:
- Es muss Chefsache sein
- Es braucht kleine, agile Teams
- Keine perfekten,
- Dafür schnelle Lösungen
Wir sind in verschiedenen DaziT-Arbeitsgruppen dabei und bereiten uns intensiv auf die Einführung vor: Unsere Zollsoftware-Lösungen werden seit letztem Jahr bis 2023 zum Teil komplett neu entwickelt und unsere Zollberatung bereitet sich darauf vor, Sie schon vor Beginn der Einführung mit hilfreichen Informationen zu versorgen. Pünktlich vor Beginn der Ersteinführung wird Ihnen das Beratungsteam eine entsprechende Zollweiterbildung anbieten können.