Chef der Handels­kammer Schweiz-USA, Martin Naville, sieht nach wie vor Chancen für ein Freihandelsabkommen

Compliance
24.07.2020 von Markus Eberhard
Landkarte, auf der die Schweiz und China sowie Japan hervorgehoben sind und über denen wechselwirkend Pfeile aufeinander gerichtet sind

In einem Interview mit der Handelszeitung vertritt der Chef der Handelskammer Schweiz-USA, Martin Naville, die Meinung, dass die zahlreichen Bemühungen für ein Freihandelsabkommen zwischen den USA und der Schweiz noch nicht gescheitert seien.

Seit dem Amtsantritt von US-Präsident Donald Trump kam so etwas wie Hoffnung hierzulande auf, dass wir mit dem zweitwichtigsten Handelspartner der Schweiz, wie man das sehr schön in den Exporten nach Handelspartnern sieht, ein Freihandelsabkommen abschliessen könnten. Entsprechend viele Newsbeiträge haben wir dazu in den letzten Jahren verfasst.

Umso erstaunter waren wir, als wir in einem aktuellen Interview der Handelszeitung mit Martin Naville dann lasen, dass er das Vorhaben noch nicht als gescheitert ansieht. Er begründet es damit, dass die Schweiz schon lange nicht mehr auf so viel Goodwill in einer amerikanischen Regierung zählen konnte. Dazu führt er im Speziellen auf:

  • Aussenminister Mike Pompeo hat die Schweiz besucht
  • Handelsminister Wilbur Ross äusserte sich am Weltwirtschaftsforum in Davos extrem positiv zur Schweiz
  • Präsident Trump lud letztes Jahr Bundesrat Ueli Maurer ins Weisse Haus ein.

Die Schweiz würde jedoch nicht zuoberst auf der Liste stehen, da wir ein kleines Land seien. Ein Deal würde für die amerikanischen Arbeiter und Bauern nicht viel ändern. Aber falls Trump weitere vier Jahre regieren kann, und sich die Lage in der Covid-19-Pandemie beruhigt, könnte ein Freihandelsdeal wieder möglich werden. Er räumt allerdings ein, dass die Chancen für einen Freihandelsabkommen unter Biden kleiner als unter Trump wären. Müssen/sollen wir nun hoffen, dass Trump ein zweites Mal Präsident wird…?

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