Achtung vor Fulfill­ment by Amazon (FBA)-Programm wegen Steuern und Zöllen

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10.12.2020 von Markus Eberhard

Amazon bietet den teilnehmen Händlern verschiedene Programme an, mit deren Hilfen die Händler mehr verkaufen können. Eines davon nennt sich “Fulfillment by Amazon” (FBA). Dieses wurde nun still und heimlich erweitertet und Händler, die nicht aufpassen, können plötzlich im Empfängerland des Kunden zur Kasse kommen mit Steuern und Zöllen / Zollabgaben.

Dabei war die Idee des FBA-Programms gut: Der Händler sendet seine Ware an ein Amazon-Logistikzentrum. Amazon kümmert sich danach um die Lagerung – und, sobald eine Bestellung eintrifft, auch um Verpackung, Lieferung, Kundenservice und dem speziellen Zollverfahren der Retourenabwicklung. Dabei beinhaltete das FBA-Programm auch die Möglichkeit, das Handling der Ware in andere europäische Länder. Nun hat der Riese diesen “Service” erweitert, indem die Waren jetzt weltweit versendet werden. Und zwar automatisch, wenn Händler, die am FBA-Programm teilnehmen, diese Funktion nicht deaktiviert haben.

Und das ist sehr gefährlich für Firmen, die sich im Steuer- und Zollrecht des Empfängerlandes nicht auskennen. Denn dann kann es richtig teuer und kompliziert werden, weil die meisten Länder Vorschriften erlassen haben, die man kennen muss als Importeur. Das ist übrigens einer der Gründe, weshalb wir in den meisten Fällen vom Incoterms® DDP abraten, wie wir das in diesem Blog auch beschrieben haben: Incoterms® DDP: Wer es «einfach» will, bezahlt mehr. Firmen, die sich nicht auskennen (und das werden die meisten sein), wird dringend angeraten, die Option “Weltweiter Amazon-Versand” umgehend wieder zu deaktivieren!

Quellenangaben