Ergebnis der Prüfung: Es bleibt bei 1 Zoll-Berufsbild

Im Sommer 2023 hatten wir davon berichtet, dass die Finanzministerin des Eidgenössischen Finanzdepartements (EFD), Karin Keller-Sutter, eine externe Untersuchung in Auftrag gegeben hat: Wird es in Zukunft wieder 2 Zollberufsbilder geben? Denn seit dem Entscheid, dass die bisherigen zwei Berufsbilder zum neuen «Fachspezialisten/in Zoll und Grenzsicherheit» zusammengelegt werden, hagelte es massive Kritik, auch und vor allem von bisherigen Mitarbeitenden des BAZG (Bundesamt für Zoll und Grenzsicherheit). Aber auch bei Personalverbänden, im Parlament und bei Wirtschaftsvertretern.

In vier Monaten haben Spezialisten der beauftragten Firma bcp bolz+partner consulting aus Bern geklärt, ob das neue Berufsbild die Bedürfnisse des BAZG im Hinblick auf seine Aufgaben und Ziele vollständig abdeckt. Im Bericht kommen die Spezialisten zum Schluss, dass am gemeinsamen Berufsbild festgehalten werden soll. Dieses habe zu «einer Verbesserung der Zusammenarbeit geführt und zeige Potenzial, diese Zusammenarbeit weiter zu stärken. Es sei abgestimmt auf die Veränderungen der digitalen Transformation und auf die Herausforderungen der Grenzsicherung. Zudem ermögliche es einen flexiblen Einsatz der Ressourcen». Von einer Wiedereinführung von zwei getrennten Berufen wird klar abgeraten.

Der Bericht zeigt jedoch auch auf, dass insbesondere im Bereich des Change Managements Fehler gemacht wurden und das Vorgehen zu schnell und zu wenig inklusiv war. Die Firma bcp bolz+partner consulting empfiehlt, das gemeinsame Berufsbild mit Massnahmen im Bereich der Grundausbildung, der Weiterbildung, der Rekrutierung sowie der Bedarfs- und Übergangsplanung weiterzuentwickeln. Damit soll das neue Berufsbild nicht zuletzt eine grössere Akzeptanz finden und die Rekrutierung von neuen Mitarbeitenden besser unterstützt werden. Wie später erst bekannt wurde, waren die in diesem Newsbeitrag geschilderten Aktionen nicht allzu erfolgreich: Personalrekrutierungskampagne für «Fachspezialisten/ innen Zoll und Grenzsicherheit» angelaufen

Angesichts der Ergebnisse der Überprüfung hat die EFD-Vorsteherin entschieden, an der Weiterführung des Berufsbildes festzuhalten. Jedoch soll es entlang den Empfehlungen von bcp bolz+partner weiterentwickelt werden. Das BAZG wird mit den entsprechenden Arbeiten unter Einbezug der Stakeholder beauftragt.