Halbzeit-Interview mit DaziT-Programm­lei­terin Isabelle Emmenegger

Im Interview mit inside-it.ch zieht sie Zwischenbilanz

Allgemein
23.12.2021 von Markus Eberhard
Weltkarte, bei der über der Schweiz ein Wappen mit der Schweizer Flagge zu sehen ist

Das Portal Inside-IT hat mit der Programmleiterin des umstrittenen Reorganisationsprojektes DaziT des BAZG (Bundesamt für Zoll und Grenzsicherheit), Isabelle Emmenegger, ein Interview geführt. Dieses erfolgte fast zur Halbzeit: Seit dem Start Anfang 2018 sind vier Jahre vergangen und in fünf Jahren soll es komplett abgeschlossen sein.

Gesprächspunkte waren unter anderem:

  • Fortschritt des Programms
  • Kritik der Eidgenössischen Finanzkontrolle (EFK),
  • personelle Ressourcen
  • Sorgen von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern

Zum Fortschritt meint sie, dass sie “warm gelaufen” sind und bereits Stabilität ins Team bringen konnten. Sie zieht den Vergleich mit einem Marathon und stellt fest, dass sie noch nicht in der Hälfte angekommen sind, aber gut unterwegs seien. Sie verweist dabei auf die positiven Zwischenresultate, die sie erzielen konnten.  Deshalb würde sie ihrem Team sagen ‘Weiter so!’, da sie überzeugt ist, dass sie trotz des trägen Verwaltungsumfeldes schon sehr viel erreicht haben. Sie hätte auch keinen Grund, jemanden auszuwechseln in der Halbzeit.

Sie bestätigt, dass sie die Kreditstruktur, die eng an Projekte gebunden war, auflösen konnten, damit schneller auf Veränderungen reagiert werden kann. Ursprünglich waren 7 DaziT-Tranchen vorgesehen, die auf 4 reduziert werden konnten. Von dieser engen Bindung von einzelnen Krediten an Teilprojekte erhoffte sich das Parlament eine bessere Kontrolle.

Als nächsten grossen Wurf “mit Publikumswirkung” bezeichnet sie das neue digitalisierte Handelswarensystem Passar. Nach wie vor hält sie fest, dass der erste Release im Juni 2023 kommen soll. Ab diesem Zeitpunkt können Partner wie wir die e-dec Software ans neue Warenverkehrssystem anbinden. Gegenwärtig würden rund 250 Personen für das Projekt arbeiten, wobei je ein Drittel BAZG-, BIT-Mitarbeitende sowie externe Leistungserbringer sind.

Vehement widerspricht sie der Meinung der EFK, wonach das Projekt jetzt schon finanziell aus dem Ruder läuft. Sie meint, dass die noch anstehenden Kosten inzwischen gut einschätzbar seien und so sagen kann, dass der Kredit von 393 Millionen Franken reicht. Da sind wir ja gespannt!

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