Sendung mit Meinungen (pro / contra) zu Freihan­dels­ab­kommen: Was bringen sie wirklich?

Compliance
05.01.2021 von Markus Eberhard
Landkarte, auf der die Schweiz und China sowie Japan hervorgehoben sind und über denen wechselwirkend Pfeile aufeinander gerichtet sind

Der Freihandel und die damit zusammenhängenden Freihandelsabkommen spalten die Schweizer Bürger: Während dem die einen strikt dagegen sind, sehen andere darin die Hoffnung auf weitere Prosperität für unser Land. Rechtzeitig zum kommenden Urnengang über das CEPA-Freihandelsabkommen EFTA (inkl. Schweiz) mit Indonesien im März 2021 hat das nicht-kommerzielle und regionale Radio 3FACH (Luzern) eine Sendung produziert, wo ein Skeptiker und ein Befürworter zu Wort gekommen sind.

Als Skeptiker trat Patrick Ziltener, Titular Professor an der Universität Zürich, auf. Er meinte, dass die Wirkung von Freihandelsabkommen überschätzt werde. Und das sowohl von Befürworten als auch von Gegnern. Ein Wachstum des Handelsvolumens oder der Schweizer Wirtschaft aufgrund eines Freihandelsabkommens zu erwarten, sei falsch. Als Beispiel führt er das Freihandelsabkommen mit Japan, der drittgrössten Volkswirtschaft der Welt, an. Dort war er in die Verhandlungen involviert und es habe danach keinen volkswirtschaftlich positiven Effekt für die Schweiz gegeben. Dies vor allem auch, weil die Zölle / Zollabgaben schon auf einem tiefen Niveau gewesen seien vor dem Abschluss des Abkommens.

Ganz anderer Meinung ist der Befürworter des Freihandels, Dr. Jan Atteslander, Geschäftsleitungsmitglied von economiesuisse. Er verweist darauf, dass das starke Netz von Schweizer Freihandelsabkommen wichtig sei für den Schweizer Wohlstand. Als Beweis für seine Meinung führt er das Abkommen mit China auf, wo seit der Unterzeichnung des Freihandelsabkommens 2014 die Schweizer Exporte stärker als die Exporte in andere Länder wachsen.

Am Schluss stellt aber auch Professor Patrick Ziltener fest, dass die Schweiz nicht auf Freihandelsabkommen verzichten könne: “Es ist ein Spiel, das man mitspielen muss, ob man will oder nicht.” Ansonsten hätten Schweizer Unternehmen Wettbewerbsnachteile zu gewärtigen.

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