Wenig Chancen für ein Freihan­dels­ab­kommen mit den USA nach der Wahl von Joe Biden

Compliance
08.11.2020 von Markus Eberhard
Landkarte, auf der die Schweiz und China sowie Japan hervorgehoben sind und über denen wechselwirkend Pfeile aufeinander gerichtet sind

Nachdem wir vor vier Monaten noch berichten konnten Chef der Handelskammer Schweiz-USA, Martin Naville, sieht nach wie vor Chancen für ein Freihandelsabkommen, gibt es nun eine 180 Grad Kehrtwende: Martin Naville sieht nach der Wahl von Joe Biden zum neuen Präsidenten der USA nur noch wenig Chancen für ein Freihandelsabkommen.

Als Hauptgrund führt er im NZZ-Interview an, dass es bei den Demokraten niemanden gebe, der sich dafür einsetzen werde. Er führt allerdings an, dass die wichtigste Frage sein wird, wie das Kabinett von Joe Biden aussehen werde. Insbesondere, ob es eine Regierung geben wird mit Pragmatikern, die auf Machbarkeit und Kompromisse setzen.

Für Schweizer Exporteure sind das keine guten Nachrichten, aber viel mehr sieht Herr Naville auch aufziehende Risiken für die Pharmabranche. Hauptsächlich den Demokraten sind die Preise für Medikamente ein Dorn im Auge. Allerdings sagen seit vielen Jahren alle amerikanischen Präsidenten, dass die Pharmapreise zu hoch seien, passiert ist aber eigentlich nichts. Sollte es aber ein Kabinett mit einem starken Einfluss der linken Kräfte geben, wären entsprechende Regulierungen durchaus denkbar. Allerdings muss Joe Biden zuerst noch vom Wahlkollegium (“Electoral College”) Mitte Dezember bestätigt werden, bevor er der nächste Präsident der USA werden wird. Warten wir mal ab!

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