Kunsthändler Urs Schwar­zen­bach bezahlt dem Bundesamt für Zoll und Grenzsi­cher­heit 6 Millionen Franken

Import
21.06.2021 von Markus Eberhard
ein Bild des Gebäudes des Bundesamt für Zoll und Grenzsicherheit (BAZG)

Kaum haben wir in unserem letzten Beitrag über die Verurteilung von Urs Schwarzenbach wegen Steuerumgehung von 11 Mio. Franken mittels Verlagerungsverfahren geschrieben, dass es langsam ruhig werde um Herrn Schwarzenbach, kommt wieder Bewegung in diese “never ending story”: Der Kunsthändler zahlt 6 Millionen Franken Nachsteuern an das BAZG (Bundesamt für Zoll und Grenzsicherheit), um der für morgen Dienstag angesetzten Zwangsversteigerung von 158 Kunstgegenständen zu entgehen.

Die für den 22. Juni 2021 von der Galerie Koller Auktionen angesetzte Zwangsversteigerung der zahlreichen Werke findet somit nicht statt. Wer jetzt meint, dass mit dieser Zahlung damit der Fall endlich ein Ende hat, sieht sich getäuscht, denn abgeschlossen ist dieser noch lange nicht. Seit 1997 hat Urs E. Schwarzenbach immer wieder Kunstgegenstände in die Schweiz importiert, diese aber nicht deklariert. In diesem Zusammenhang kam es zu zahlreichen steuer- und strafrechtlichen Verfahren gegen den 73-jährigen Besitzer des Hotels The Dolder Grand in Zürich. Deshalb behält das BAZG weitere gepfändete Werke von ihm. Es bleiben offene Steuerforderungen der Zollbehörde an Schwarzenbach. Der BAZG-Sprecher bestätigt, dass mit diesen 6 Mio. Franken ein Teil der Gesamtforderungen aus dem Komplex Schwarzenbach sichergestellt werden konnte, will aber nicht verraten, wie viel noch offen ist. Eine zweistellige Summe sei aber noch geschuldet aus Zöllen / Zollabgaben, Bussen, Verzugszinsen und Verfahrenskosten. Juristisch ist dieser Fall ein Ungetüm: Er füllt mehrere zehntausend Seiten Akten, die in Hunderten von Bundesordnern abgelegt sind und über sechzig Meter Platz auf Gestellen beanspruchen!

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Quellenangaben