Umfrage zur Nutzung von Freihan­dels­ab­kommen durch Schweizer Exporteure

Ergebnis: Exporteure nutzen sie mehr wie die Importeure

Export
06.11.2022 von Markus Eberhard
Weltkarte, auf der CH und CN sowie JPN hervorgehoben sind und über denen wechselwirkend Pfeile aufeinander gerichtet sind

Im letzten Jahr hat das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) die Umfrageergebnisse einer Untersuchung bekannt gegeben, die unter Schweizer Importeuren durchgeführt wurde. In diesem Newsbeitrag hatten wir darüber berichtet: Importeure bezahlen jährlich 400 Millionen Franken zu viel an Zöllen. Insgesamt stellte das SECO fest, dass die Importeure die Freihandelsabkommen (FHA) insgesamt nur gut ausnutzen. Umso mehr interessieren die Ergebnisse der diesjährigen Befragung, die dieses Mal bei Schweizer Exporteuren mit der gleichen Frage durchgeführt wurde.

Wenig überraschend für uns: Die Ergebnisse zeigen, dass exportierende Unternehmen im Rahmen den Freihandelsabkommen eine hohe Wichtigkeit einräumen und sie deshalb – im Gegensatz zu den importierenden Firmen – auch rege nutzen. 94 % der befragten Unternehmen nutzt beim Export von Waren FHA, wobei als Hauptgrund dafür genannt wurde, dass ihre ausländischen Kunden einen Präferenznachweis fordern, da sie dann keine oder weniger Zölle / Zollabgaben bezahlen müssen beim Import der Produkte.

Die Nutzung dieser Abkommen ist jedoch mit einem nicht zu unterschätzenden Aufwand verbunden in verschiedenen Bereichen verbunden. Dies wurde bei der Befragung bestätigt: Unternehmen nannten den grössten Aufwand bei der Abdeckung der Anforderungen des präferenziellen Ursprungs (260 Unternehmen), gefolgt von der Beschaffung von Vordokumenten (240), der Informationsbeschaffung zu FHA (192) und der Aus- und Weiterbildung des Personals. Immerhin gibt es immer mehr Unternehmen, die freiwillig auf die Nutzung eines oder mehrerer Abkommen verzichten, wie wir das seit Jahren empfehlen und dafür das Angebot der Nutzenanalyse von Freihandelsabkommen ins Leben gerufen haben.

Die exportierenden Unternehmen wünschen sich vom Bund weitere Unterstützungsangebote, um die Abkommen zu nutzen. Konkret wünschen sie sich in erster Linie ein Instrument, welches die Anforderungen des präferenziellen Ursprungs aufzeigt und die möglichen Zolleinsparungen in Schweizer Franken berechnet. Ähnliche Wünsche wurden bereits von Schweizer Importeuren geäussert. Das können wir leider auch nicht bieten, aber mit unseren zahlreichen und kostenlos zugänglichen Artikeln in der Sektion Zollwissen sowie dem Seminar & Webinar Präferenzieller Warenursprung versuchen wir, einen wertvollen Beitrag zu diesem wichtigen Thema leisten zu können.

Quellenangaben