In den USA werden Regelzölle, Antidumpingzölle und Zusatzzölle zum Schutz der nationalen Sicherheit und vor unlauteren Handelspraktiken erhoben.
Die Zollabgaben werden im US-Zolltarif «HTSUS» (Harmonized Tarif Schedule of the United States) publiziert, der nach dem Harmonisierten System (HS) aufgebaut ist und wie unser Schweizer Zolltarif die internationalen 97 Zolltarifkapitel enthält. Nebst diesen sind im US-Zolltarif noch zusätzlich die Kapitel 98 und 99 aufgeführt, die im HS System nicht enthalten sind.
Kapitel 98 zeigt Waren, welche Sonderregelungen unterliegen, wie z.B. vorübergehend eingeführte Waren, Umzugsgut, Muster etc. In Kapitel 99 werden Waren aufgeführt, die einer zeitlich befristeten Zollregelung unterstellt sind (Zollkontingent-Waren oder Waren mit Ursprung in China mit Zusatzzollregelungen).
Seit 2018 werden Zusatzzölle auf Stahl und Aluminium erhoben, welche aber gemäss der WTO nicht erlaubt waren. Lesen Sie dazu unseren News-Beitrag «Schweiz gewinnt den Stahl-Zollstreit vor der WTO gegen die USA». Wegen des Ukraine-Krieges hat die aktuelle Regierung unter Joe Biden im April 2022 für alle Produkte mit Ursprung Russland und Belarus die Einfuhrzölle auf bis zu 90 Prozent erhöht. Hingegen wurden die Zusatzzölle von 25 % auf Stahlprodukten aus der Ukraine bis auf Weiteres ausgesetzt.
Gewisse Produkte unterliegen einem Einfuhrverbot, wie z.B. Produkte aus der autonomen Region Xinjiang in China. Es besteht die Vermutung, dass die Waren, die ganz oder teilweise in der autonomen Region Xinjiang abgebaut, produziert oder hergestellt wurden, von Zwangsarbeitern hergestellt und daher verboten sind. Ein Importeur dieser Waren muss überzeugend nachweisen können, dass dies nicht der Fall ist.